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Chrutwäje Open Air 2019 – Der sanfte Neustart

6. Juli 2019
von Michael Bohli

5. Juli 2019
Pferderennbahn Schachen – Aarau
Bands: Lord Kesseli & The Drums / Klaus Johann Grobe / Namaka / Kosmoko / PLUTOPOWER2000

Bereits zum 36. Mal wurde am Maienzug in Aarau zur Pferderennbahn im Schachen geladen – nicht um arme Tiere bei quälenden Tätigkeiten zuzujubeln, sondern um die Musikszene der Schweiz besser kennenzulernen. Das Open Air Chrutwäje zeigte sich 2019 nicht nur mit neuer Leitung und OK, sondern einem generalüberholten Programm und geschmackssicherer Bandauswahl. Kleine Schockmomente und gelebte Andersartigkeit inklusive, und erstaunlich viele Bezüge zur Vergangenheit.

Zwar wurde der musikalische Teil des Abends mit einer brandneuen Formation eröffnet, Aarauer Sängerin Cinzia Catania und ihre beiden Musikern Nici Struchen und Claudio Berger zeigten sich als Kosmoko, fanden in den Songs immer wieder Halt in alten Tugenden. Ja, das Trio liess die Bässe laut dröhnen und sorgte für herrliche Tanzmomente zur frühen Stunde, so, dass man sich die nächtlichen Eskapaden herbeiwünschte. Sie nutzten immer wieder wechselnde Rhythmen und eine perkussive Begleitung, welche im Jazz beheimatet war, generationenverbindend. Synthesizer statt Kontrabass, der emotionale und starke Gesang von Catania, die Ausgelassenheit und Freude.

So weit in die fremden Genres wollten Namaka mit ihrem elektronischen Pop danach nicht eintauchen, lebten aber ihre Liebe zu den Achtzigern aus. «Girls Just Wanna Have Fun» von Cindy Lauper bekam hier zwar ein schwermütig wirkendes Gewand, das Trio um Sängerin Sophie Adam zog danach wieder allen die Tanzschuhe an. Verträumter Pop traf auf wuchtige Beats, junge Lust auf bewährte Elemente – nur schade, waren gewisse Songs dann doch etwas zu verhipstert. Regenbögen in Berlin? Solche Zitate passten da bestens.

Ebenso in Deutschland, oder zumindest den dortigen Klangerben, wucherten Klaus Johann Grobe mit ihrem Disco-Kraut. Hüpfende Basslinien und euphorisch gespielte Orgeln nahmen sich zusammen mit mehreren Gesangstimmen und lockeren Gitarrenmelodien ein Zimmer für die Nacht. Das führte zu nahtlosen Songübergängen, hinausgezögerten Schlusspunkten und einer freudigen Feier, die sich zwischen strahlenden Scheinwerfern und leichtem Nebel das Beste aus allen Welten holte. Popmusik von „Du bist so symmetrisch“ halt, die zeitlos und trotzdem fest im Strahl verankert wirkte.

Unscharf in der Stildefinition wurde anschliessend das Dach der Pferderennbahn in dunkle Schwingungen versetzt. Aus dem Osten angereist, sorgte das Duo Lord Kesseli & The Drums dafür, dass die weissen Kleider und Hemden der Feiergemeinde Aarau mit tiefschwarzen Flecken versehen wurden. „There’s A Cold War / In Your Broken Heart“, und dazu die dröhnenden Sequenzer, das bestialische Schlagzeug und die fräsenden Gitarren. Dass sich gewisse Besucher in diesem Eroberungsfeldzug verloren fühlten, das war zu erwarten, die beiden Musiker wissen nämlich, wie man psychedelische Doom-Songs der vergangenen Zukunft implodieren lässt.

Zwischen Weihrauch, hallenden Synthesizern und wehenden Haaren fanden die „Melodies Of Immortality“ ihren Platz im Programm des Chrutwäje und die Band bewies ihre Genialität. Da war die kosmische Reise mit PLUTOPOWER2000 aus Aarau für viele wohl ein verdienter Trost, wir mussten leider vor dem Raketenstart bereits auf den letzten Zug. Aber nicht ohne zuvor noch Mac’n’Cheese gegessen, einer Jamsession zugehört und diesen sanften Neustart in all seinen wundervollen Facetten genossen zu haben. Chrutwäje, wir kommen wieder.

Text: Michael Bohli

Eingeordnet unter Konzertbericht Schlagworte: Aarau, Chrutwäje, Electro, Festival, Indie, Michael Bohli, musiCH, Pop, Schachen

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